Hallo ihr Lieben,
tmich schon sehr darauf, wenn die "kritische Zeit" der ersten drei Monate vorüber ist und das Fehlgeburtsrisiko deutlich sinkt. In dieser Schwangerschaftswoche passiert einiges bei dem Baby. Die Finger und Zehen sind fast getrennt und die Schwimmhäute bilden sich zurück. Das Baby ist etwa 3 cm groß und wiegt etwa 4 Gramm. Die Augen, welche sich seitlich am Kopf befinden, wandern nach vorne - an die Stelle, wo sie letztendlich auch bleiben werden. Auch die Knochenentwicklung geht voran und erste Gelenke sind erkennbar. Woher ich diese Infos habe? Durch meine tolle Schwangerschafts-App "Schwangerschaft +". Ich habe vermutlich noch gar nicht alle Funktionen kennen gelernt, aber entdecke immer wieder neue. Praktisch finde ich, dass ich Namensideen, die mir in den Kopf gehen gleich in die App speichern kann und so parat habe, wenn wir uns noch intensiver mit Namen beschäftigen werden.
Schwangerschaftsgelüste
Meine anderen Schwangerschaften kennzeichneten sich damit, dass mir vor allem in den ersten Wochen extrem schlecht war. In dieser Schwangerschaft ist mir immer mal wieder schlecht, aber ich empfinde es nicht so stark wie in den vorangegangenen. Ganz besonders fällt mir mein Heißhunger auf Süßes auf. Meine Ernährung hat sich bislang diese Woche recht einseitig gestaltet. Am Montag gab es Pfannkuchen, Dienstag Dampfnudeln, Mittwoch Kaiserschmarrn. Heute hätte ich Lust auf einen Grießauflauf mit Pflaumen. Meine Zwischensnacks des Tages sind rund um die Uhr Obst. Pfirsiche, Bananen, Äpfel, Pflaumen, Kirschen. Normalerweise esse ich liebend gerne scharfe Chips. Ich habe hier noch einen ganzen Karton mit meinen Lieblings-Chips.. ich glaube die nächsten Wochen werden die Chips nicht weniger werden ;). Mir fällt Essen schwer, sofern die Gerüche stark sind und alles was zu viel nach etwas schmeckt, kann ich nicht anrühren. Mein Mann hat sich gestern eine Pizza mit Lachs gemacht.. hilfe, was für ein Geruch.. ich bin dann erst einmal ausgiebig mit unserem Hund spazieren gegangen - vor allem um den Geruch zu entkommen. Mein Frühstück besteht zur Zeit aus Brot mit Frischkäse und Erdbeer-Marmelade. Mein Abendessen aus Brot mit Butter ohne Belag. Immerhin habe ich gestern Abend auch ein wenig Feldsalat essen können. Wobei ich untertreibe. Das bisschen waren zwei tiefe Teller voller Feldsalat.
Früher sagte man, dass Schwangerschafts-Gelüste auf Süßes ein Mädchen prophezeien und Deftiges für einen Jungen spricht. Ich bin sehr gespannt, ob es zutreffen wird. Ich vermute eigentlich einen Jungen, weil es mir besser als in den vorherigen Schwangerschaften geht. Mein Mann vermutet ein Mädchen. Vor allem daher, weil unsere erste Tochter und unsere Tochter auf Erden eben beides Mädels geworden sind.
Schwangerschafts-Beschwerden
An für sich geht es mir recht gut. Ich finde Übelkeit ist das Schlimmste in einer Schwangerschaft. Ich hätte aber für den Fall der Fälle auch Vomex da. Zwei Tabletten musste ich bislang in der Schwangerschaft nehmen, aber da dachte ich noch an eine Magenschleimhautentzündung und mir war noch nicht meine Schwangerschaft bewusst gewesen. Was ich sehr stark empfinde, ist die unendliche Müdigkeit. Es vergeht zur Zeit kaum ein Tag ohne Mittagsschlaf. Wenn mein Kleiner schläft und Papa Zuhause von der Arbeit ist, ist für mich der Moment gekommen meine Augen zufallen lassen zu können. Mit dem Kreislauf habe ich immer mal wieder Problemchen. Schnelles Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen versuche ich nunmehr zu vermeiden.
Harmony Test
In den Schwangerschafts-Gruppen tümmeln sich Fragen rund um den Harmony Test. Harmony-Was? Ja, so ging es mir auch. Bei den Schwangerschaften von meiner Tochter im Himmel und meiner Tochter auf Erden 2012 und 2013 hatte ich noch keinen Schimmer von einem Harmony Test. Bei dem Harmony Test wird vor allem das Blut der Schwangeren untersucht. Ziel ist es zu erfahren, ob bei dem Baby eine Chromosomen-Abnormalität vorliegt und welches Geschlecht es wird. Manche machen auch hauptsächlich den Test um das Geschlecht frühzeitig zu erfahren. Zeitpunkt des Testes ist ab der 11. Schwangerschaftswoche (10+0). Meist liegen die Ergebnisse innerhalb drei Tagen vor. Den Vorteil hat es, dass beim üblichen Erst-Trimester-Screening 80 von 1600 falsch positive Teste entstehen. D.h. 80 Frauen wird mitgeteilt, dass ihr Kind eine Behinderung haben wird, obwohl dies nicht der Fall ist. Die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, dass evtl. die Frauen die Schwangerschaft beenden und sich im Nachhinein herausstellt, dass mit dem Kind alles in Ordnung war. Sicherheit bietet hier noch die Fruchtwasseruntersuchung, aber ob diese jede machen wird, kann ich nicht einschätzen und mag ich fast bezweifeln. Bei dem Harmony Test fällt aber auch 1 von 1600 Test falsch positiv aus, was auch fatale Folgen für die Familie haben kann, wenn das Kind keine Chance zum Leben aufgrund der Prognose erhält, obwohl es eigentlich gesund wäre. Die Kosten sind sehr unterschiedlich. Ich habe in den Foren von 160 bis 350 € alles gelesen. Es kommt auch sehr darauf an, was alles getestet werden soll. Ich werde den Test nicht machen lassen. Warum? Zum Einen empfinde ich es als viel Geld. Viel Geld dafür, dass ich das Geschlecht erfahre, welches ich in den nächsten Wochen/ Monaten oder spätestens bei der Geburt erfahren werde. Und mir persönlich ist es nicht so wichtig, ob mein Kind eine Trisomie hat. Meine erste Tochter Alisha hatte das Ullrich-Turner-Syndrom und starb in meinem Mutterleib. Ich habe von ihrer Behinderung beim Erst-Trimester-Screening erfahren. Obwohl ich keine extra Nackenfaltenmessung bezahlt habe, hat der Arzt auf den ersten Blick gesehen, dass etwas nicht stimmte. Ich wurde damalig sehr dazu gedrängt die Kleine abzutreiben, weil ich jung sei und ein gesundes Kind auf die Welt bringen könnte. Aber ich wollte unbedingt meine Kleine haben. Wir ließen damalig die Fruchtwasseruntersuchung machen um zu erfahren welche Behinderung sie habe. Heraus kam das Ullrich-Turner-Syndrom. Ich denke in einem weiteren Beitrag werde ich noch näher auf das Ullrich-Turner-Syndrom eingehen. Vielleicht kann ich auch eine Dame interviewen, die mit dem Ullrich-Turner-Syndrom lebt. Hauptsache gesund sagen viele: ich sage: Hauptsache lebensfähig. Gesundheit ist so ein weit umfassender Begriff. Für mich sind Kinder mit dem Ullrich-Turner-Syndrom oder Down Syndrom nicht krank. Es sind Kinder, die nicht der gewohnten Normalität entsprechen, aber für mich sind diese Leben absolut lebenswert. Aber um dies klar zu stellen: jede Frau, die sich kein Leben mit einem Kind mit einer Behinderung vorstellen kann und sich sodann zum Beenden der Schwangerschaft entschließt: jede Entscheidung ist individuell und absolut in Ordnung. Ich kann an dieser Stelle einfach nur von mir sprechen. Ein Kind mit Trisomie 13 oder 18 stelle ich mir auch wahnsinnig schwierig vor. Ich wüsste nicht, ob ich solch eine Schwangerschaft beenden könnte oder das Kind entscheiden lassen würde, wann es gehen möchte. Deshalb schreibe ich auch: hauptsache lebensfähig. Denn jede Mama und jeder Papa wünschen sich ein Leben gemeinsam mit ihrem Kind. Ein Kind zu verlieren ist solch ein seelisch großer Schmerz, der sich kaum in Worte fassen lassen kann.
Die Diagnose Ullrich-Turner-Syndrom meiner Alisha hat mein ganzes Leben verändert. Ich habe seit diesem Zeitpunkt in 2012 ein großes Interesse am Leben von Menschen mit einer Behinderung entwickelt. Ich habe in den letzten Jahren als Tagesmutter gearbeitet und hätte nie etwas dagegen gehabt ein Kind mit einer Behinderung zu betreuen. Mein erstes Tageskind hatte Epilepsie. Viele meiner Kolleginnen sagten "Nimm das Kind nicht auf, du stehst mit dem halben Bein im Knast, wenn etwas passiert." Und dennoch habe ich diese Kind in meiner Kindertagespflege aufgenommen. Dieses Mädchen ist auch 4 Jahre später noch die beste Freundin meiner Tochter. Ich hatte auch ein weiteres Kind in Betreuung, die in meinen Augen eine Form des Autismus hatte. Die Eltern wollten es leider nicht sehen und so blieben mir als Tagesmutter die Hände gebunden. Noch heute sehe ich es ab und an im Ort und es ist vom Verhalten her wie damals. Was ich damit ausdrücken möchte? - auch Kinder, die scheinbar völlig gesund auf die Welt kommen, können Verhaltensweisen in sich tragen, die auch nicht der gewohnten Normalität entsprechen. Wichtig ist in meinen Augen nur: wenn man erkennt, dass etwas nicht wie "üblich" ist, sollte man die Hintergründe untersuchen und erfahren. Vor allem Tagesmütter/-väter und Erzieher/innen oder Lehrer/innen können sodann viel gezielter mit dem Kind arbeiten und fördern oder auch in für das Kind schwierigen Situationen, helfen.
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